Moderne Anästhesie: Weit mehr als nur Narkose
Medizin
Die Anästhesiologie mit ihren vier Säulen Anästhesie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie hat sich aus der Chirurgie heraus entwickelt und ist eines der jüngsten Fächer der Medizin. Fachärzt*innen für Anästhesiologie, die sogenannten Anästhesisten, begleiten ihre Patient*innen durch den gesamten Prozess der Anästhesie/Narkose und stehen ihnen vor, während und nach dem medizinischen Eingriff zur Seite. Sie sorgen für die notwendigen und individuell angepassten Dosierungen während des Eingriffs, für die Aufrechterhaltung der vitalen Funktionen während operativer und diagnostischer Eingriffe sowie für intensivmedizinische, notfallmedizinische und schmerztherapeutische Maßnahmen.
Sicher, schonend, individuell
Anästhesisten von heute können auf sichere, schonendere und verträglichere Verfahren zurückgreifen, die exakter steuerbar sind und eine maßgeschneiderte Anwendung erlauben. Das liegt nicht nur an besseren Geräten und Medikamenten, sondern auch am größeren Verständnis der Fachärzt*innen, wie beides im individuellen Fall optimal eingesetzt werden kann. „Die Anästhesiologie ist ein sehr sicheres Fach geworden. Ich beruhige meine Patient*innen augenzwinkernd mit der Aussage, dass der Weg in unsere Klinik zehnmal so gefährlich ist wie die Anästhesie selbst“, erklärt Primar Dr. Max Gosch, Leiter der Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Privatklinik Goldenes Kreuz.
Diffuse Angst vor Kontrollverlust
Die unterschwellige Angst vieler Menschen vor der Anästhesie führt er auf das Gefühl des Ausgeliefertseins und des Kontrollverlusts zurück. „Obwohl immer wieder Zwischenfälle während Operationen kolportiert werden, sind diese in Wahrheit äußerst selten“, beruhigt der Mediziner. Das Vertrauensverhältnis zum Anästhesisten bzw. zur Anästhesistin sei eine gute Basis für den angstfreien Gang in den OP. Denn im Gegensatz zu großen Krankenhäusern mit ihrem Wechsel an diensthabenden Anästhesie-Ärzt*innen, kennen die Patient*innen und Schwangeren in der Privatklinik Goldenes Kreuz ihre*n zuständige*n Anästhesist*in.
Vertrauen durch Aufklärung und Information
Patient*innen, die gut informiert sind, können sich besser auf die Narkose – ob Allgemeinanästhesie (Vollnarkose) oder Regionalanästhesie (Teilnarkose) – einstellen. Das routinemäßige Vorgespräch mit dem Anästhesisten bzw. der Anästhesistin vor der Operation dient dem gegenseitigen Kennenlernen, der Aufklärung über Ablauf und Risiko und etwaigen Fragen. Darüber hinaus ist die Abklärung verschiedener wichtiger Parameter wie Alter, Gesundheitszustand, Vorerkrankungen, Allergien, Medikamenteneinnahme oder Suchtmittelkonsum vor der Operation essenziell. Dies dient dem Anästhesisten u.a. als Entscheidungsgrundlage dafür, welche Form der Anästhesie für den Patienten bei dem geplanten Eingriff am besten geeignet ist.
Interdisziplinäre, personenbezogene Betreuung
Die Abteilung für Anästhesiologie und Intensivmedizin, OP und Aufwachraum der Privatklinik Goldenes Kreuz mit ihren neun Fachärzt*innen und dem Pflegeteam ist eine wichtige Schnittstelle innerhalb des Hauses. In interdisziplinärer Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen wie Chirurgie, Geburtshilfe und Innerer Medizin sowie Belegärzt*innen werden Patient*innen individuell und intensiv betreut – und immer ganzheitlich im Blick behalten. „In der Privatmedizin ist die Anästhesie personenbezogener, das bietet mehr Spielraum, um Vertrauen aufzubauen und Sicherheit zu vermitteln“, betont Primar Gosch. Er arbeitet bereits seit 25 Jahren in der Privatklinik Goldenes Kreuz und klärt in Covid-Zeiten nun auch online auf: In den regelmäßig stattfindenden Geburtshilfe-Informationsveranstaltungen erfahren Schwangere alles zur geburtshilflichen Anästhesie, einem wichtigen Schwerpunkt innerhalb der größten privaten Geburtshilfe Österreichs.